Bergdankfest

am 3. Februar 2024

Nach der Erkenntnis: „Wer Tradition aufgibt, verleugnet seine Herkunft!“ ist es erklärtes Ziel des Knappenvereins Bad Grund und Umgebung, das Bergdankfest auch in Zukunft stattfinden zu lassen. Die historische Bedeutung des Bergdankfestes ist zwar nicht mehr gegeben, doch der Stellenwert der Traditionspflege bei den ehemaligen Bergleuten zeigte sich am sehr guten Besuch des Dankgottesdienstes in der St. Antonius-Kirche und dem Tscherperfrühstück im „Atrium“.

Zum Dankgottesdienst nahmen die Fahnenträger mit ihren Fahnen Aufstellung und marschierten unter den Klängen des Steigerliedes in die St. Antonius-Kirche ein. Den Gottesdienst hielt Pastorin Mirja Rohr aus Clausthal-Zellerfeld, musikalisch begleitet vom Männergesangverein Badenhausen-Schwiegershausen (MGV) unter der Leitung von Swetlana Gauks. Mit Gebeten aus dem Oberharzer Schichtsegen, zum Bergbau passenden Liedern und dem Gedenken an verstorbene Bergkameraden erklang, mit der Bitte um Frieden, der Kanon Dona Pacem Domine.

In ihrer Predigt ging die Pastorin über den Psalm 121  „Der Herr ist dein Hüter.. auf den Schutz der Mooskappe gegen kleineren Steinschlag und den Anstoß gegen die Firste ein. Die Mooskappe schützt nicht vor allem, so wurde einst beim Dankgottesdienst Gott um Schutz im Bergbau gebeten, dankte Pastorin Mirja Rohr für den Erhalt des traditionellen Dankgottesdienstes.

Nach dem Gottesdienst zogen die 15 Traditionsvereine unter klingendem Spiel des Spielmannszuges Bad Salzdetfurth durch die Straßen der Bergstadt zum „Atrium“. Als Vorsitzender des gastgebenden Knappenvereins konnte Gerd Hintze anschließend zahlreiche Gäste aus Wirtschaft und Politik zum Tscherperfrühstück begrüßen. Nach Begrüßung der einzelnen Traditionsvereine, denen für ihre Teilnahme ausdrücklich gedankt wurde, sprach der Vorsitzende besonders den Sponsoren seinen Dank aus, denn ohne deren Zuwendungen sei die Durchführung des Bad Grunder Bergdankfeste nicht möglich.

Als Landesvorsitzender der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine Niedersachsen (VBN) sah Gerd Pape die Verpflichtung zum Erhalt der Bergbautradition durch die Traditionsvereine: Die Bergdankfeste gegenseitig zu unterstützen und mit Leben zu erfüllen, trotz sinkender Mitgliederzahlen und fehlendem Nachwuchs.

Als Schirmherr zeigte Bürgermeister Holger Diener seine Freude über den vielfältigen Erhalt der Bergbautradition in der Bergstadt. Vom Bergbaumuseum zum Weltkulturerbe Oberharzer Wasserwirtschaft bis zur innerörtlichen Gestaltung mit der Bergmannsskulptur. Und unter Hinweis auf die zahlreichen Veranstaltungen zur „500-Jahre-Bergfreiheit“ ging  sein Dank an Dr. Oswald Sander, dass zahlreiche davon im „Atrium“ stattfinden können.

Als Ehrengast warf Landrat Marcel Riethig einen Blick in die Bergbauvergangenheit von Bad Grund und stellte dabei fest: „Das Erbe des Bergbaus bleibt!“ Mit der Veranstaltung des Bergdankfestes sah der Landrat dabei die „Weitergabe des Feuer und nicht die Anbetung der Asche“.  Die „Kraft der Gemeinschaft“ werde die Bergbautradition am Leben erhalten.

Als langjähriger Besucher des Bergdankfestes überbrachte Dr. Manfred Eilts nicht nur die Grüße der Ärzteschaft, sondern dankte persönlich für die Pflege bergmännischen Brauchtums. Tradition sei wie sozialer Klebstoff, der lebendig gehalten werden müsse. Und mit dem Dankgottesdienst bestehe eine besondere Verbundenheit der Bergleute mit der Religion.

Die Aussage: „Das Bedürfnis nach Zusammenhalt, Miteinander und Füreinander wird durch Traditionsveranstaltungen und Bräuche erfüllt!“ wurde bei dem sich anschließenden Tscherperfrühstück voll erfüllt. Für die musikalische Unterhaltung sorgten dabei der Spielmannszug Bad Salzdetfurth und die Brauchtumsgruppe „Harzer Roller“ nicht nur mit Harzer Liedgut, sondern mit Auftritten des Steigers, einem Kuhhirten und Harzer Bergleuten. Als besondere Überraschung konnte Gerd Hintze, unter großem Beifall der Besucher, den Nachwuchs in einigen Traditionsvereinen vorstellen und erfreute diese mit einem Willkommensgeschenk.

Text und Bilder: Peter Schwinger